Türkei Zwei

Crazy Kappadokien


Morgens wurden wir auf Ahmets Panorama-Camping von einem seltsamen Fauchen geweckt. Ein Heißluftballon flog noch vor Sonnenaufgang direkt über uns drüber. Und als wir uns angezogen hatten und um 6:00 Uhr bei 2 Grad draußen saßen, waren es schon hunderte. Ab und zu blitze ein Feuerschein auf, der Himmel färbte sich morgenrot, wir staunten schweigend. Keiner hatte so etwas Schönes erwartet. Wir waren alleine, tranken unseren Kaffee, es war sehr magisch. 

Göreme (wie alle Dörfer drum rum) ist ein extrem touristischer Ort mit chinesischen und koreanischen Restaurants, Ballonflugagenturen, Quadverleihs, Hotels, Hotels, Hotels, Schnickschnack-Geschäften und Höhlenhäusern. Aber nichts besonderes. Mehr herkömmliche Häuser, als Höhlenhäuser. Hier verbrachten wir zwei Nächte auf dem Panorama-Camping - wegen des Panoramas und um hier in Zentralanatolien mal wieder richtig schön chinesisch essen zu gehen.

Die restlichen 10 Tage übernachteten wir mal hier mal da, an sehr sehr sehr schönen Orten, auch wenn es oft morgens schon früh laut wurde, wenn die ersten Quadkolonnen an uns vorbeiheizten oder die Ballons neben uns aufgeblasen wurden, da passen ganze 20 Leute rein.. 

Wir waren viel besichtigen, essen und wandern. Es ist so krass. Superverrückte, außergewöhnliche Felsen und Berge überall und als ob das nicht genug wäre, alle paar Meter Höhlen und Höhlenkirchen und Höhlenhäuser aus 2 oder 3 Jahrtausenden. Man geht wandern und ist nach zwei Kilometern vollkommen erschöpft, weil mindestens 20 Höhlen in den spektakulären Felswänden am Wegesrand erklettert und erforscht werden mussten. Die sind da überall, frei zugänglich und offen. Tausende. Manche sind echt richtig richtig cool, mit Tunneln oder Kathedralen drin. Wir waren verständlicherweise völlig angefixt und es war natürlich oft höchst nervig, dass wir wegen Kindern nicht alles machen konnten, aber gut, trotzdem grandiose Indiana-Jones-Momente erlebt. Man muss dazu sagen, dass wir fast immer nahezu allein in den Tälern wandern waren, da sie für Quads und Autos vernboten sind. Die anderen vielen tausend Menschen, die mit uns in Kappadokien waren, waren immer nur auf den Aussichtspunkten und machten Selfies. Oder hatten sich Cabrios gemietet, mit denen sie zu Aussichtspunkten fuhren, um Selfies zu machen.. oder fuhren in extrem staubigen Kolonnen Quad auf dem Sandsteinboden und machten dann Selfies.. Dazu diese vielen vielen Ballons. Man konnte sich auch auf einem Pferd durch die Landschaft führen lassen - der Führer war wohlgemerkt zu Fuß unterwegs -, eine geführte Gruppenwanderung zusammen mit 50 deutschen weltoffenen und meinungsstarken Akademikern buchen oder sich einfach richtig schnell im Jeep über staubige Pisten kutschieren lassen. Für jeden was dabei. Ein verrücktes Stück Welt.


Wir trafen dort auch unsere coolen neuen Wiener Freunde, Hartmuth und Sandy mit Baby wieder und hatten eine sehr schöne Zeit zusammen.

Aus einem Guss
Aus einem Guss

Es zog uns dann irgendwann weiter Richtung Norden und coolerweise beschlossen unsere Freunde, auch nach Georgien zu fahren. 

Die Strecke zur Grenze war trotz miesestem Wetter dank hoher Berge ganz interessant. Außerdem besichtigten wir eine wirklich schöne, eindrucksvolle Tropfsteinhöhle bei Gümüshane und hatten auch wieder richtig schönes Winterfeeling mit Schnee. Nett war auch der Besuch des Teegartens der staatlichen Teefirma Caykur in Rize am Schwarzen Meer. Die grüne Küste mit den Teeterrassen war - bis auf die Temperaturen - wunderschön tropisch und wir freuten uns auf die Stadt Batumi in Georgien.

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