Kreta-Winter (NEU*NEU*NEU)

Geil geil geil
Geil geil geil

Kreta-Januar

Wir sind nicht weit gekommen. Rolando zum Flughafen gebracht und den wahnsinnig coolen Schluchtstrand „Saitan-Beach“ entdeckt. Dann haben wir es telefonisch irgendwie hingekriegt, dass unser „Päckchen“ mit der Solaranlage drin in Rethymno auf uns wartet und sind dahin zurück gefahren. Die nächste Woche verbrachten wir damit, einen zwar schlanken aber mannshohen Karton im Wohnmobil hin und her zu schieben und die Hörspielversion der Kinder von Bullerbü auswendig zu lernen. Die Solaranlage wollten wir nämlich erst später auf einem Campingplatz einbauen. Außerdem fuhren wir nochmal zum Saitan-Beach und zum spektakulären Balos-Beach, wo wir direkt einige Tage hängen blieben. Waren auch paar andere Wohnmobile da. Alma konnte ein wenig mit zwei anderen Mädchen spielen, wir wollten zu einer Höhle wandern und haben es nicht geschafft, weil wir den Weg nicht gut genug gesucht hatten. Stattdessen kämpften wir uns mit den heuligen Kindern auf dem Rücken eine 12%-Steigung durch messerscharfes Gestein und spitze Büsche hoch. War irgendwie trotzdem ok. Hatten ein gutes picknick dabei und die Sonne schien.. Wir denken immer noch oft an die Höhle. Ob sie wirklich so groß und cool ist, wie uns berichtet wurde? Das wurmt uns total. 

Dann fuhren wir an der steilen Westküste Richtung Süden. Übernachteten an einem herrlichen Strand und kamen schließlich in unserer neuen Heimat Palaiochora an. 

Auf Kreta haben immerhin 4 Campingplätze den Winter über offen und einer davon ist hier. Wir trafen dort einige sehr nette Menschen und Manu klebte das Solarpaneel aufs Dach. Es funktioniert hervorragend, auch wenn wir die Kabel im Innenraum nur mit Tape befestigen konnten.

Wir haben einen bayrischen, jägerhassenden Mundartrocker und seine überaus sympathische Frau kennengelernt. Nick, der vegane Campingplatz-Keeper, der immer mindestens 7 Straßenhunde aufgenommen hatte und sich auch um deren Vermittlung kümmerte war auch ein sehr netter Typ. Außerdem haben wir endlich wieder eine Familie getroffen, mit der wir uns wunderbar verstanden haben, Nicole, Sergej und Lynn. Sie hatten eine süße kleine 1,5-jährige Tochter und es gab für uns tagelang nix entspannteres als neben dem kleinen Spielplatz zu sitzen und Kaffee zu trinken, während die Bälger balgten. Bei Regen haben sie uns in ihr (im Vergleich) sehr weitläufiges Wohnmobil eingeladen und wir haben viel lustig geplaudert. Danke, ihr Süßen!

Und dann haben wir noch ein Paar aus der Schweiz getroffen, Nika und Valerio, die vorher wiederum jemanden getroffen hatten, der wusste, wie man von Kreta per Fähre in die Türkei kommt. Das war totaler Wahnsinn, denn bisher konnten wir dazu einfach keine Informationen finden und glaubten schon fast, zurück nach Piräus zu müssen, um im Norden über Istanbul einzureisen. Auf so einen Umweg hatten wir aber null Bock. Und so freuten wir uns wie blöd, als Valerio uns einen mysteriösen Zettel zeigte, auf den jemand alle nötigen Informationen für den Seeweg nach Bodrum notiert hatte!

Die Route, auf die wir nicht mehr zu hoffen gewagt hatten
Die Route, auf die wir nicht mehr zu hoffen gewagt hatten

Palaichora ist eine kleine schöne Stadt in der wir uns irgendwie drei oder vier Wochen lang niedergelassen haben. Zum einen brauchten wir Zeit, die Solaranlage zu bauen und zu testen, dann brauchten wir ein paar Tage Vorlauf für die Überfahrt nach Gavdos, wo es keinen Supermarkt, kein Wasser und kein Benzin gibt. Außerdem fährt die Fähre nur zweimal die Woche und auch nur bei ruhiger See. Als wir bereit waren, war die See nicht bereit und einige Male war auch unklar, ob sie am nächsten Tag nun fährt oder nicht und wir schliefen im Hafen, um das zu klären. Andere Male fuhr die Fähre, aber wir hatten es uns am wunderbaren Stein-Strand so gemütlich gemacht, dass wir die Kraft nicht aufbringen konnten. Dafür haben wir es aber geschafft, Vega impfen zu lassen! War super. Der alte Arzt fuhr und danach sogar zurück zu unserem Auto, weil es in Strömen regnete. Es war ein 150 Jahre alter Alfa. Auf der Fahrt stießen wir hinten kurz mit einem Pickup zusammen. Beide Fahrer hielten eine Sekunde lang an, warteten, ob der andere was sagt und fuhren dann easy weiter. Für uns totaaal krass. So ist es bei vielen Sachen hier. Undramatisch und entspannt. Und vor allem soo soo freundlich, dass es manchmal einfach fast beschämend ist.

Wir besuchten noch für einige Tage den ultimativen Star-Strand „Elafonisi“ - wie alle Strände hier ziemlich einsam im Winter - und feierten Vegas ersten Geburtstag. Wie jeder erste Geburtstag auf der Welt kam er plötzlich und überraschend und keiner konnte glauben, dass schon ein Jahr mit Vega vorbei war.

Es war ein ganz schöner ruhiger und sonniger Geburtstag mit einem Hefezopf zum Frühstück und der hässlichsten Plastik-Schiebeente, die man in einem südeuropäischen Spielzeuggeschäft nur bekommen kann.


Außerdem schafften wir es aus der Ferne mit Galmanis wunderbarer Hilfe und seltsamen schicksalhaften Verkettungen eine sehr sehr schöne Wohnung klarzumachen, die jetzt auf uns wartet und auf die wir uns schon sehr freuen.

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