Blitzflug nach Kosovo
Das Familientreffen war sehr schön. Vega hat es sichtlich genossen, etwas mehr Bodenfläche zur Verfügung zu haben und krabbelt jetzt.
Alles in allem finden wir Mitteleuropa ohne Campingplätze und schwer auffindbare einsame und schöne Stellplätze zum Verweilen etwas anstrengend und heizen. Wir kuscheln am Stadtrand von Budapest im Tierpark mit ein paar Rehen und genießen die warmherzige Anonymität eines großstädtischen Ausflugsziels. Wir schlafen in der ungarischen Steppe neben einem Hindu-Tempel und werden am morgen um 6:30 Uhr von einem neugierigen, freundlichen und etwas crazy Hare-Krishna-Typen geweckt. Wir sehen, wie wahnsinnig dreckig und vermüllt es plötzlich in Serbien ist. Sehen herrliche Klöster und im Süden von Serbien an der Mazedonischen Grenze machen wir seit langer Zeit auch mal wieder eine schöne Wanderung - ein überaus freundlicher Hund begleitet uns den ganzen Tag. Alma läuft die ganzen 5km alleine und bergauf.
Wir passieren den absolut freundlichsten, süßesten (inkl. Hundewelpe der bei uns reinschaut) und unkompliziertesten Grenzübergang der Welt - nach Mazedonien. Wir sind das einzige Auto, es dauert zehn Minuten inklusive Plauderei.
In Mazedonien ist es plötzlich mediterran und anders und endlich passt die Wärme (seit Ungarn haben wir T-Shirt-Wetter) zur Landschaft. Wir heizen durch Mazedonien leider nur durch, denn wir wollen in den Kosovo - Europas jüngste Republik.
Aus Serbien können wir nicht einreisen, weil es den Kosovo nicht anerkennt und uns dann ein serbischer Ausreisestempel fehlen würde, den wir brauchen, um aus dem Kosovo wieder auszureisen. Mazedonien ist noch dreckiger als Serbien. (Spoiler: Albanien - OMG!) Kann mich nur schwer dran gewöhnen.. überall (wirklich überall) liegt richtig richtig viel Müll und Plastik rum, ab und zu brennt es irgendwo, die Luft ist nicht so besonders. Definitiv ist es aber in Stadt- und Kleinstadtnähe schlimmer. Und ich verstehe, dass man es unverständlich finden mag, Müll in einen Mülleimer zu werfen, wenn die ganze Umgebung zugemüllt ist.
Trotzdem kann ich nicht aufhören zu denken, wie cool es doch ist, dass ich mich bei uns einfach auf ne x-beliebige Wiese legen kann, dass die Kinder draußen auf dem Boden krabbeln können.. Wie wichtig auch die (relative) Unberührtheit bzw das Gefühl von Ursprünglichkeit der Natur ist..
Der Zöllner im Kosovo sieht aus wie SnoopDoggs Opa und ist ein cooler Typ („Welcome to Kosovo, my friends“). Am Zoll schließen wir noch eine Versicherung ab - by singing - und hoffen, dass wir die nicht brauchen werden, irgendwelche Kinder wollen 50 cent, rennen ums Wohnmobil
rum und Alma freut sich. Kosovo ist total schön und hat hohe Berge. Es wird gerade eine neue Autobahn gebaut und die zwei Dörfer durch die wir fahren sehen ganz mitteleuropäisch aufgehübscht aus. Vieles moderne. Spielplatz und Marktplatz neu. Spektakulär beleuchtete Restaurants. Nach Serbien und Mazedonien wirkt es auf uns relativ wohlhabend. (Es leben mehr Kosovaren im Ausland als im Inland und diese machen einen enormen Anteil des BIP aus, außerdem fließt wohl recht viel Heroin durch). Wir schlafen in einem touristischen Bergdorf namens Prevalla. Es ist schon dunkel als wir ankommen, also fragen wir in einem schicken Hotel, ob wir auf dem Parkplatz stehen dürfen. Natürlich kein Problem. Aber beim Abendspaziergang finden wir einen graderen Platz neben einem französischen Camper. Die Bewohner sagen uns, dass man in Kosovo überall campen darf - wie cool. Wir versuchen dann noch ne Pizza zu essen, aber es gibt nur Fleisch in der Pizzeria - und keine Pizza -, also gehen wir wieder. Am nächsten Tag fahren wir nach Prizren - so eine geile bunte Stadt. Irgendwie überraschend. Alle locker freundlich, sprechen auch bisschen deutsch wegen KFOR und eine kulturelle und architektonische Vielfalt, die für eine Kleinstadt von 50000 EW schon sehr besonders ist. Ich hoffe, ich bekomme irgendwann wieder die Gelegenheit vorbeizuschauen.
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Barbara und Marian (Freitag, 23 November 2018 16:12)
Hallo zusammen! Es war wirklich eine wunderbare Zeit mit euch in Zakopane. Es war schön euch und die Mädchen zu sehen. Es war auch sehr beruhigend für uns zu erfahren, dass es euch gut geht :). Es ist unglaublich wie sich die Mädchen weiterentwickelt haben. Wir denken, dass eure Reise eine sehr gute Idee war. Weiter so! Alles Liebe!