2 Tage Ukraine

Was sagt wohl Marshörnchen zu den Hasenkosmonauten?
Was sagt wohl Marshörnchen zu den Hasenkosmonauten?

Der Ausflug in die Ukraine hat uns sehr viel Spaß gemacht. Direkt bei der Einreise hat uns der ukrainische Grenzsoldat gleich einen sehr sehr großen Gefallen getan, weil er uns „wegen den Kindern“ in die Lastwagenreihe geschickt hat, wo wir nur etwa halb so lang warten mussten. Super Typ. Zum ersten mal hat sich auch unser internationale Fahrzeugschein gelohnt, wo die Fahrzeugdaten in allen Sprachen drin stehen, denn ich konnte ihm auch auf polnisch nicht erklären, ob wir ein PKW oder ein LKW sind.. Kategorie Wohnmobil gab's nicht. Englisch gab's auch nicht. Generell waren alle Zollbeamten (auch in Weißrussland) immer super freundlich und man musste keine Angst vor Willkür oder so haben. 


In Lviv sind wir wegen Zeitzonenwechsel schon eine Stunde früher da gewesen und hatten noch Zeit die Stadt anzuschauen. Wir parkten auf einem von Mensch und Hund bewachten Parkplatz direkt neben der Altstadt und haben dem Mann gleich gesagt, dass wir bis morgen bleiben (100 Taler) und auch übernachten wollen (50 Taler extra) und die Sache war geritzt. Unser Wohnmobil war in bester Maserati-Gesellellschaft. Es war super ruhig und angenehm aber wir waren voll aufgedreht und haben schlecht geschlafen.


Lviv hat uns gleich mit einem veganen HotDog-Restaurant begrüßt, wo es sooo lecker war, dass wir am Abend nochmal zurück gekommen sind, um noch mehr Hotdogs (fertige und rohe) aus dem Haus zu tragen. Es war auch einfach gemütlich und cool gemacht - wie auch jedes andere der ca 400 Restaurants und Cafés in Lvivs Altstadt. 


Die Stadt ist total schön und lebendig. Alles rumort, bröckelt und blüht. Überall neues und altes, bucklige zahnlose Ladies neben geleckten Hipsterdudes. Besonders nett ist der Mangel großer internationaler Modeketten im Stadtbild. Leider fing es sehr stark zu regnen an, wir flüchteten uns in eine kleine Markthalle, wo wir Brot, Schirm und Mütze kauften. Das Brot für 0,15€.. 


Am nächsten Morgen regnete es dann leider sintflutartig, also spielte ich mit Alma im Wohnmobil unser neues Spiel „Jarek“*, während Manu mit Vega den schwärzesten und stärksten Kaffee des Ostblocks holte und noch ein paar Fotos machte und wir beschlossen, schnell weiter nach Süden zu fahren und die Ukraine aus dem Auto heraus zu besichtigen. Wir wählten einen kleineren Grenzübergang, in der Hoffnung schnell durchzukommen.. Die eingesparte Zeit verloren wir allerdings schon im Vorfeld durch den „Zustand“ der „Landstraße“ dorthin.

Bei Schnee und Sonnenschein im Wechsel quälten wir den Weinsberg durch Pfützen und Schlaglöcher, so groß und so tief, wie manch schwedischer See. Immer wieder warfen sich Hühner, Gänse, Enten und Schafe in den Weg. Wir fuhren durch Dörfer, die vor 100 Jahren wohl - bis auf die elektrischen Leitungen - schon ganz genau so aussahen. Es war schön und interessant. Vor der polnischen Grenze kam noch ein Supermarkt, wo wir Brot kaufen wollten. Erst war er ziemlich leer, aber bis wir an der Kasse standen, war wohl die Hälfte des Dorfes zum spontanen Einkauf gekommen.. es war ganz witzig und nett. Vegas und Almas Backen wurden getätschelt. Dann standen wir wieder ein paar Stunden im Zoll und verbrachten die Nacht am größten polnischen Stausee im jetzt ausgestorbenen Badeort Solina. Am Morgen fuhren wir mangels Museen in die Slovakei zum süßen und recht interessanten Warhol-Museum.

*)„Jarek“: Alma ist Jarek, der Ferienwohnungsvermieter und ich bin Mari und rufe ihn an und frage, ob die Wohnung noch frei ist usw.

Und dann fahre ich dahin und Alma-Jarek zeigt mir alles, vor allem, wo die Waschmaschine ist und wo die kleine Rutsche steht und macht zum Frühstück Tomaten-Mozzarella-Salat und isst dann auch bei uns mit.. Ich glaube es geht im Grunde vor allem um Mozzarella. Das hat sie einfach tief beeindruckt, denn bei uns gab es das bis zum Wochenende bei Jarek nie zum Frühstück.. Manu und ich sind froh, dass wir jetzt mal „Jarek“ spielen können und nicht mehr nur „Kita“ oder „Basäckinge“.. 

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Kommentare: 4
  • #1

    judith (Sonntag, 04 November 2018 21:06)

    Hallo ihr Tollen.
    Ich will auch mal Jarek spielen wenn ihr wieder da seid!!!

  • #2

    Barbara (Freitag, 09 November 2018 12:08)

    Meine Lieben! Ich warte auf die Fortsetzung :)!
    Wo seid ihr jetzt? Albanien?

  • #3

    Nanne (Montag, 12 November 2018 20:56)

    Ich glaube, ihr fahrt manchmal durch Dörfer , die aussehen, wie vor 50 Jahren. Wie es wohl mit Nahrungsmittel aussieht? Müsst ihr vorausschauend einkaufen, weil es ein paar Tage keinen Einkaufsladen gibt. Oder haltet ihr euch häufig in größeren Orten auf? Ich würde Vega so gerne mal sehen, wie groß ist sie jetzt?
    Euch weiterhin interessante Begegnungen und Abenteuer. Gruß aus Bremen

  • #4

    Mari (Sonntag, 18 November 2018 09:21)

    Wir hatten lange kein Internet und sind seit gestern in Griechenland. Zum Thema einkaufen: es gibt eigentlich immer überall was zu essen zu kaufen, aber wir haben auch eine schöne Speisekammer und können locker ein paar Tage ohne einkaufen klarkommen. Vega krabbelt schon und übt stehen und gehen.

    Liebste Grüße!