Dunkle Wolken

Straßen ins Nirgendwo
Straßen ins Nirgendwo

Themenwoche Wald nimmt kein Ende. Was ich am Wald nicht so mag, ist sein ständiges Leben des Verfalls und der Vergänglichkeit. Das Feuchte, das Modrige, Brüchigkeit glitschigen schwarzen Holzes, nasser Farn, schleimige Pilze, dichteste Dunkelheit in der Nacht, Insekten krabbeln durch die Grabesstille, Morastiges Schmatzen des undefinierbaren Untergrundes, Monster. 


Seit einer Woche schlafe ich nicht besonders viel, weil das Baby nervt. Seit zwei Tagen wacht sie nachts alle 45-60 Minuten auf. Diese Nacht sogar schreiend alle 15 min - kein vezweifeltes Schreien, sondern genervtes. Mir ist eigentlich nur schlecht und ich hab Kopfschmerzen. Zum Glück weiß ich, dass das irgendwann vorbei geht. Aber es ist so krass, wie das aufs Gemüt geht. Da hat sich die Natur wieder einmal nix bei gedacht. Scheißnatur.

Kann mich nicht groß erinnern, aber wir haben Rentiere gesehen, einen schönen Rastplatz mit Spielsachen gefunden, ein halbtotes Dorf durchfahren (Leere Mehrfamilienhäuser aus den 90ern mit einstürzenden Dächern - vermutlich gibt die Mine hier nicht mehr so viel her), einen deprimierenden Spaziergang auf einer leeren Landstraße im Wald gemacht, Polarkreis überquert.

Heute morgen scheint die Sonne. Wir fahren gerade durch den - genau - Wald. Wollen ans Meer. Brauchen einen Leuchtturm.

Felsen, anorganische, salzige, ewige Landschaft. 


Edit - da ist der Leuchtturm in schwedischer Flachbauweise
Edit - da ist der Leuchtturm in schwedischer Flachbauweise

Am Meer war es wunderschön grau-blau und rauh und ein kleiner Sturm schaukelte uns in den - leider immernoch vielfach unterbrochenen - Schlaf

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