Küstenstraße und die Insel Vega

Nice Effekte
Nice Effekte

Fv17 - Küstenstraße


Wir gaben am nächsten Tag desolat auf und überließen unseren Brief der norwegischen Post. Es regnete - again - und keiner hatte was dagegen, einfach weiter zu fahren. Weil wir aus naheliegenden Gründen Bock hatten, einem Archipel namens Vega einen Besuch abzustatten, verließen wir hier auch die - leider nur abschnittsweise pittoreske - Fernstraße E6 und fuhren auf der Küstenstraße 17 weiter.. OMG!! Geile Straße!! Alle paar Meter musste ich mich zwingen, keine verwackelten Handybilder aus dem dreckigsten Hinterfenster der Welt zu machen. (Aus Ernährungsgründen sitze ich hinten: ich stille Vega und bereite Häppchen zu, wenn die Stimmung zu kippen droht.. und ich hab außerdem natürlich trotzdem viele viele schlimme Handyfotos gemacht..) Diese wundervolle Straße werden wir nun auch weiterhin befahren, denn es hat sich herausgestellt, dass sie auch viele Fähren beinhaltet und das ist eigentlich immer cool. Allein stimmt es mich etwas traurig, den Polarkreis in einer Fähre zu überqueren, anstatt einen konkreten Schritt über eine Linie zu machen, die genau aus diesen touristischen Gründen irgendwo auf die E6 gemalt wurde.. 

Nach Verlassen der ersten Fähre, fahren wir über eine Brücke zur Insel Kvaløya um auf ihrem Grillplatz zu übernachten. Und ich traue mich manchmal einfach gar nicht mehr zu schreiben, was für ein wunderschöner Platz das war. Wir fuhren ewig einen holprigen Schotterweg im Schatten einer Felswand entlang, die nach einer letzten Kurve Platz machte für einen der schönsten Strände, die ich je gesehen habe. Das Wasser kristallklar und hellblau, inmitten weißen Sandes, zwei große graue Felsen, über eine leicht geneigten Wiese  schlängelte sich ein kleiner Bach zum Meer und hinterließ schöne Spuren im Sand. Das ganze gerahmt von fast senkrechten 200m hohen Steinwänden und als wir ankamen, glitzerte das verdammte Meer auch noch golden. Man denkt, oh wie unglaublich ist das, warum haben wir so viel Glück? Aber dann steht da auch noch ein Häuschen mit super-sauberem Badezimmer und überdachtem Sitzplatz neben dem Parkplatz. 

Über einen Wasseranschluss freuen wir uns nämlich ganz besonders, wenn wir - wie in dieser Situation - schon zwei Nächte frei gestanden haben, denn unser 100Liter-Tank ist nach spätestens 3 Tagen leer.

Kvaløya
Kvaløya


Wir verbrachten einen wunderbaren Tag am Strand mit Picknick und Spaziergang. Alma fährt plötzlich richtig gut Laufrad und wir kamen daher auch etwas voran. Manu, der alte Verrückte, ist sogar ins nordaltantische Wasser gedippt. Am nächsten Morgen war aber leider das Wetter - again - unerträglich und wir fuhren weiter bis zur Fähre auf Vega und auf Vega gefiel uns dann der einzige Campingplatz nicht, da er unser wichtigstes Campingplatzkriterium nicht erfüllte: Spielplatz. (So haben wir immerhin den neuen Freisteh-Rekord von 5 Nächten am Stück aufgestellt.) Manu schaute sich die Satellitenbilder der Strände an und voila... Ich traue mich wieder kaum zu sagen, wiiiieee über alle Maßen schön und spektakulär unser neuer Schlafplatz war. Wir werden dafür später sicher noch büßen in der tristen herbstlichen visuellen Ereignislosigkeit Mitteleuropas.. Kurz: es war ziemlich überwältigend.

Camping bei Levang
Camping bei Levang

Gestern wachten wir bei Dauerregen auf und beschlossen, Vega schon wieder zu verlassen und etwas Zeit auf einer Fähre zu verbringen. Am Nachmittag sind wir irgendwo auf einem kleinen Campingplatz, hier gibt es eine nette Küche in der wir Kaffee trinken, wir waschen und trocknen Wäsche und duschbaden die ganze Familie und werden dabei durchs Badezimmerfenster beobachtet. In den 30 regenfreien (gleichbedeutend zu schwachem Nieselregen) Minuten begleitet Alma mit dem Laufrad einen altersschwachen Hund bei seinem Abendspaziergang. Es ist wieder alles in allem ein ganz netter Tag geworden, auch wenn es immer wieder auch ziemlich genervt zuging. Regen nervt einfach.

Apropos Tierwelt:

Habe es übrigens erfolgreich geschafft meine Jackentasche vom unbeschreiblichen Verwesungsgestank einer Muschel (mein Muschelsammelenthusiasmus ist stark gesunken) zu befreien. Ich habe die Tasche würgend nach außen gestülpt und 5 Minuten in einen Topf mit kochendem Wasser gehalten. Die nach untoter Pirat riechende gelbe Brühe hab ich dann einfach weggeschüttet.. haha.. sowas. Nur so als Tipp für alle Muschelenthusiasten: riecht dran, BEVOR ihr es in die Tasche tut. Egal wie gross und glänzend!

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Kommentare: 2
  • #1

    Hey hier gibt's ja plötzlich (Mittwoch, 29 August 2018 20:32)

    Kommentare! Erster! Habt noch viel Spaß im hohen Norden �

  • #2

    Tzk (Mittwoch, 29 August 2018 20:33)

    Huhu ich wars, gehe jetzt besser mal pennen...